Bis die Leber tatsächlich eine Zirrhose aufweist, bedarf es meist über zehn Jahre eines Alkoholmissbrauchs. Im Durchschnitt liegt ein erhöhter Konsum bei Frauen bei über 12 Gramm reinem Alkohol täglich. Für Männer gilt das doppelte. Da der Alkoholgehalt von Bier beispielsweise geringer ist als in Wein oder Schnaps, können die Angaben je nach Alkoholart variieren.

In einem Glas Bier mit 0,33 Litern Inhalt sind beispielsweise knapp 13 Gramm reiner Alkohol enthalten. 100 Milliliter Wein enthält circa neun Gramm Alkohol. Die der Gewebszerstörung zugrundeliegende Entzündungsreaktion wird hervorgerufen, indem Alkohol die Verarbeitung von Eiweiß, Fett und Kohlehydraten in der Leber hemmt. Dadurch sammeln sich Fette in den Leberzellen an, die dadurch allmählich absterben.

Lebenserwartung steht in Verbindung mit Krankheitsstadium

Die Leberzirrhose ist das Endstadium von Lebererkrankungen. Im ersten Stadium bildet sich eine Fettleber (Steatosis hepatis), die häufig noch keine großen Beschwerden verursacht. Manchmal kann ein Druckgefühl im rechten Oberbauch auftreten. Jetzt sind die Überlebenschancen noch sehr hoch und die Schäden können beim absolutem Alkoholverzicht und einer effektiven Therapie wieder behoben werden.

Schreitet die Verfettung fort, entwickelt sich eine Alkoholische Steatohepatitis (ASH), oder auch Fettleberhepatitis. Das Immunsystem reagiert zunehmend mit einer Entzündung auf die allmählich absterbenden Leberzellen. Die Betroffenen verlieren Gewicht, sie leiden unter Appetitlosigkeit und Übelkeit, Fieber, Oberbauchschmerzen sowie Juckreiz und Gelbsucht.

Wird das Gewebe weiterhin zerstört und durch Bindegewebe ersetzt, spricht man von Leberzirrhose. Im Verlauf kann es zu Leberkrebs und Leberversagen kommen. Lediglich 35 von 100 Betroffenen leben länger als ein Jahr nach der Diagnose „Leberzirrhose im Endstadium“.

Diagnostik und Therapie

Der Arzt kann anhand verschiedener Laborwerte, wie z.B. ASL, AST, y-GT oder Quick-Wert, und bildgebender Verfahren den Zustand der Leber beurteilen und mit Hilfe einer Berechnungsskala das Stadium bestimmen. Ein Ultraschall gibt Auskunft über die Form und Größe des Organs. Auch hierüber lassen sich Rückschlüsse auf den Zustand der Leber ziehen. Die Leberzirrhose ist nicht mehr vollständig heilbar.

Ein konsequenter Verzicht auf Alkohol ist jedoch unvermeidlich, um ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Eine ausgewogene Ernährung sowie die Vermeidung leberschädigender Substanzen sind weitere Maßnahmen. Weitere Therapien richtigen sich nach den Symptomen und möglichen Komplikationen. Ist die Leberzirrhose bereits sehr weit fortgeschritten, kann häufig nur noch eine Lebertransplantation helfen.

Die Leberzirrhose ist das Endstadium von Lebererkrankungen.

Quellen:

www.unimedizin-mainz.de/1-med/patienten/medizinische-informationen-fuer-patienten/leberzirrhose.html (letzter Zugriff am 28.11.2019)

Sørensen HT, Thulstrup AM, Mellemkjar L et al. Long-term survival and cause-specific mortality in patients with cirrhosis of the liver: a nationwide cohort study in Denmark. Journal of Clinical Epidemiology 2003; 56(1): 88–93

www.deutsche-leberstiftung.de/presse/pressemappe/lebererkrankungen/fettleber/alkoholische-fettleber/ (letzter Zugriff am 28.11.2019)

www.amboss.com/de/wissen/Alkoholtoxischer_Leberschaden (letzter Zugriff am 28.11.2019)

Gerbes AL, Labenz J, Appenrodt B et al. Aktualisierte S2k-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) „Komplikationen der Leberzirrhose“. Z Gastroenterol 2019; 57: 611–680

Freigabenummer: DE/XIF5/1219/1695

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