Bei Leberzirrhose auf ausreichend Bewegung achten

Ein Ärzteteam aus Japan hat nun untersucht, wie es um die körperliche Fitness bei Menschen mit chronischer Lebererkrankung bestellt ist¹. Insgesamt haben die Ärzte 214 Personen mit einer chronischen Lebererkrankung untersucht. Bei 27 Personen stellten sie eine Sarkopenie fest, also eine verringerte Muskelmasse mit einhergehendem Kräfteverlust.

Aktivität verhindert Verlust von Muskelmasse

Die Ärzte erkannten, dass in ihrer untersuchten Gruppe die Patienten mit Sarkopenie und chronischer Lebererkrankung durchschnittlich 76 Jahre alt waren. Patienten mit ausreichender Muskelmasse hingegen waren rund zehn Jahre jünger. Außerdem befragten die Ärzte alle Patienten nach ihren körperlichen Aktivitäten, wie viel und lange sie am Tag gehen, sitzen und liegen. Dabei zeigte sich, dass die Personen mit Sarkopenie deutlich weniger aktiv waren und über den Tag verteilt sieben Stunden saßen oder lagen.

WHO-Empfehlung für Bewegung berücksichtigen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass Erwachsene während der Woche mindestens 150 Minuten körperliche Aktivität mit moderater Intensität oder mindestens 75 Minuten körperliche Aktivität mit hoher Intensität ausführen sollten, erinnern die japanischen Autoren in ihrer Studie.

In der Vergangenheit wurde bereits nachgewiesen, dass auch bei älteren Personen ein moderates Training eine Sarkopenie vorbeugen und die Skelettmuskelmasse erhöhen kann. Für Patienten mit einer chronischen Lebererkrankung ist dieser Umstand besonders wichtig. Denn die Autoren führen weiter aus, dass eine Sarkopenie die Prognose von Patienten mit einem hepatozellulären Karzinom und einer Leberzirrhose verschlechtern kann. Bei Patienten mit Leberzirrhose empfehlen die japanischen Ärzte daher eine ausreichende körperliche Aktivität wie von der WHO vorgeschlagen.