Warum ist die Ernährung bei Leberzirrhose wichtig?

Bei den meisten Menschen reicht eine normale Ernährung aus, um den Körper rund um die Uhr mit der nötigen Energie zu versorgen. Gerät diese Versorgung ins Stocken, setzt die Leber den Energiespeicher Glykogen frei, der uns dann bis zur nächsten Mahlzeit fit hält.

Bei einer Zirrhose kann die Leber das Glykogen nicht auf die gleiche Weise speichern und abgeben. Liefert die Ernährung also nicht genügend nachhaltige Energie, kann die Leber die übliche Reserveversorgung nicht mehr ausreichend übernehmen. Der Körper sieht sich an anderer Stelle nach Energie um und zieht diese schließlich aus dem Muskelgewebe. Müdigkeit, Muskelabbau und eine Unterversorgung mit Nährstoffen können die Folge sein.

Die Ernährung bei Leberzirrhose sollte also einerseits genügend Vitamine und Nährstoffe zur Verfügung stellen. Gleichzeitig versucht man, die beim Verdauungsprozess verbrauchte Energie, so gering wie möglich zu halten. Hier kommt die Schonkost, auch leichte Vollkost genannt, ins Spiel …

Schonend kochen, wertvolle Nährstoffe erhalten und lustvoll genießen

Schonkost soll Ihren Körper und vor allem die Verdauungsorgane entlasten und ihn gleichzeitig mit der nötigen Energie versorgen. Dabei stehen vorwiegend leichte und gut verträgliche Lebensmittel auf dem Speiseplan, die aber dennoch alle wichtigen Vitamine und Nährstoffen enthalten.
Die LZ und der Allgemeinzustand variieren aber natürlich stark von Patient zu Patient. Deshalb ist es wichtig, dass Sie auch das Thema Ernährung mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen, um eine wirklich auf Sie zugeschnittene Ernährungsempfehlung zu erhalten.

Tipps zur schmackhaften und schonenden Zubereitung:

  • Seien Sie mutig und bringen Sie Abwechslung in Ihren Speiseplan: Öfter etwas Neues auszuprobieren, regt die Geschmacksnerven an und erhöht die Chance, alle Nährstoffe aufzunehmen. Die Auswahl an Schonkost-Rezepten ist übrigens vielfältig.
  • Verwenden Sie möglichst frische Zutaten und verzichten Sie auf Fertigprodukte.
  • Setzen Sie auf einen ausgewogenen Lebensmittelmix
  • Wählen Sie schonende Zubereitungsarten wie kochen, dämpfen, garen und dünsten anstatt Lebensmittel scharf anzubraten. Besonders bei Gemüse lautet dabei die Devise: So kurz wie möglich – so gehen Ihnen wichtige Inhaltsstoffe und Vitamine nicht verloren.
  • Lassen Sie geputztes Gemüse nicht im Wasser stehen, sondern reinigen Sie es vor dem Kleinschneiden, damit die enthaltenen Vitamine nicht verloren gehen.
  • Salzen Sie nur mäßig und würzen Sie stattdessen lieber mit frischen Kräutern. Besonders beruhigend für den Darm sind Anis, Fenchel, Kümmel, Kamille und Koriander.
  • Setzen Sie verstärkt auf ballaststoffreiche Brotsorten wie Vollkornbrot, Körnerbrot & Mehrkornbrötchen: Ballaststoffe binden unerwünschte Giftstoffe, die mit dem Stuhl ausgeschieden werden.

Ein paar letzte Genießer-Tipps…

  • Es kommt nicht nur darauf an, was Sie essen, sondern auch wie und wann: Kleine Portionen sind leichter verdaulich. Versuchen Sie, Ihre Mahlzeiten gleichmäßig über den Tag zu verteilen und vielleicht fünf oder sechs kleinere Mahlzeiten anstelle von drei größeren Mahlzeiten zu essen.
  • Nehmen Sie sich Zeit: Ruhe beim Essen ist wichtig für empfindliche, gereizte oder entzündete Verdauungsorgane.
  • “Gut gekaut ist halb verdaut” – Zerkleinern Sie Nahrungsmittel so gut wie möglich. Der Speichel im Mund hilft dabei, das Essen aufzuweichen und Nährstoffe optimal zu verwerten.
  • Gerade bei Patienten mit LZ ist die optimale Ernährung sehr individuell. Bitten Sie Ihren Arzt, einen auf Sie abgestimmten Ernährungsplan zusammenzustellen.
Zubereitung von Lebensmitteln auf Küchenbrett

Schonkost soll Ihren Körper und vor allem die Verdauungsorgane entlasten und ihn gleichzeitig mit der nötigen Energie versorgen.

Freigabenummer: DE/XIF5/1118/1463a

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