Die häufigste Ursache einer Leberzirrhose ist chronischer Alkoholmissbrauch gefolgt von Lebererkrankungen wie Hepatitis B und C sowie der nicht-alkoholischen Fettleber. Durch die Erkrankung wird das ursprüngliche Lebergewebe zerstört und durch Bindegewebe ersetzt. Dieses kann die Aufgaben einer gesunden Leber jedoch nicht übernehmen, sodass die Funktion stark eingeschränkt ist. Ist die Struktur einmal zerstört, können die Schäden in der Regel nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Frühe Prognose erhöht Chancen
Von entscheidender Bedeutung für die Prognose ist das Stadium der Erkrankung, denn je früher ein Leberschaden erkannt wird, desto besser können die Folgen behandelt werden. Wichtig sind vor allem regelmäßige Untersuchungen beim Arzt. Außerdem sollte man einen gesunden Lebensstill anstreben, wenig oder keinen Alkohol trinken und sich gegen Hepatitis B impfen lassen. Dann hat die Leber die Möglichkeit, sich wieder zu erholen. Ist es jedoch zu einer Leberzirrhose gekommen, ist dies nicht mehr umkehrbar.
Diagnose: Tod?
Eingeteilt wird die Zirrhose in vier Stadien: die Stadien 1 und 2 gelten als kompensierte Leberzirrhose, die Stadien 3 und 4 hingegen als dekompensiert. Je höher das Stadium, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, an der Krankheit zu versterben, wenn keine Lebertransplantation erfolgt. Für die prognostische Einschätzung stehen dem Arzt unterschiedliche Scores zur Verfügung: Der CHILD-Pugh-Score und der MELD-Score. Beide erlauben unabhängig von der Ursache der Leberzirrhose eine Einteilung der Wahrscheinlichkeit, an der Lebererkrankung zu versterben.
Reduzierte Lebenserwartung
Grundsätzlich ist die Lebenserwartung von Patienten mit einer Leberzirrhose gegenüber Gesunden deutlich verkürzt. Bei Patienten mit einer fortgeschrittenen alkoholbedingten Leberzirrhose verstirbt jeder Zweite innerhalb von 5 Jahren, wenn er weiter Alkohol trinkt. Treten Komplikationen auf, versterben bereits 3 von 4 Patienten innerhalb dieses Zeitraumes. Ein Anzeichen für eine schwerwiegende Leberzirrhose ist beispielsweise eine hepatische Enzephalopathie, bei der es zu neuronalen Störungen kommt. Je eher diese Komplikation erkannt und behandelt wird, desto besser.
Die häufigsten Todesursachen
In der Regel versterben Leberzirrhose-Patienten in einem fortgeschrittenen Stadium an Leberversagen, Blutungen in der Speiseröhre und im Magen sowie an Leberkrebs. So entwickeln beispielsweise 2-6 % der Hepatitis C-Patienten mit einer Leberzirrhose jährlich einen Leberkrebs.
Je früher ein Leberschaden erkannt wird, desto besser können die Folgen behandelt werden.
Zusätzliche Informationen
Quellen:
https://www.dgvs.de/wp-content/uploads/2019/05/0707_zgastro-8734658-Leitlinie_Online-PDF.pdf (Aufruf am 19.02.2020)
https://www.dgem.de/sites/default/files/PDFs/Leitlinien/S3-Leitlinien/073-024l_S3_Klinische_Ern%C3%A4hrung_Gastroenerologie_Leber_2014-04.pdf (letzter Aufruf am 19.02.2020)
https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/leberzirrhose/prognose-verlauf.html (letzter Aufruf am 19.02.2020)
https://www.leberhilfe.org/wp-content/uploads/2018/12/Brosch%C3%BCre_Zirrhose_2018.pdf (letzter Aufruf am 19.02.2020)
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