Ein Ärzteteam vom Universitätsklinikum in Frankfurt am Main hat sich nun gefragt, ob Vitamin D auch einen Einfluss auf den Krankheitsverlauf bei Patienten mit Leberzirrhose haben kann1.
Bei 21 Prozent lag ein schwerer Vitamin-D-Mangel vor
Zur Beantwortung dieser Frage bestimmten die Ärzte die Vitamin-D-Spiegel bei 338 Personen mit fortgeschrittener Leberfibrose oder Leberzirrhose. Von diesen nahmen 118 Personen während des mehrmonatigen Beobachtungszeitraums Vitamin D ein. Dennoch stellten die Ärzte bei nur 132 Personen einen optimalen Vitamin-D-Spiegel fest. Bei 134 Personen lag er etwas darunter und bei 72 Personen stellten die Ärzte sogar einen deutlich zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel fest.
Darüber hinaus untersuchten die Ärzte im Blut der Patienten die Menge verschiedener Proteine wie Interleukin-6 oder CD14. Diese Proteine regulieren unter anderem Entzündungsreaktionen im Körper. Hatten Personen einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel, waren diese Proteine häufiger zu finden. Begannen die Patienten jedoch Vitamin D einzunehmen, verringerte sich die Menge der Entzündungsproteine.
Innerhalb eines Jahres mussten 51 der 338 Personen aufgrund einer Leberdekompensation im Krankenhaus behandelt werden. Hierbei stellten die Ärzte fest, dass Personen, die einen schweren Vitamin-D-Mangel hatten, häufiger betroffen waren als Personen, die keinen Vitamin-D-Mangel aufwiesen.
Vitamin-D-Einnahme behebt Mangel
Für die Forscher aus Frankfurt sind die durchgeführten Untersuchungen nur ein Anfang. Mit ihrer Arbeit weisen sie darauf hin, dass Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose häufig unter Vitamin-D-Mangel leiden.
Um zu verstehen, wie bei einer Leberzirrhose ein Vitamin-D-Mangel mit Entzündungen im Körper und dem Risiko einer Leberdekompensation zusammenhängen könnte, sind weitere Untersuchungen erforderlich. Die Forscher schlagen zusätzliche Studien vor, um herauszufinden, in welcher Form ein optimaler Vitamin-D-Status die Allgemeinsituation von Patienten mit Leberzirrhose verbessern könnte.
Mit ihrer Arbeit weisen die Ärzte darauf hin, dass Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose häufig unter Vitamin-D-Mangel leiden.
Zusätzliche Informationen
Literatur:
1. Kubesch A, Quenstedt L, Saleh M et al. Vitamin D deficiency is associated with hepatic decompensation and inflammation in patients with liver cirrhosis: A prospective cohort study. PLoS One 2018;13(11):e0207162.
https://doi.org/10.1371/journal.pone.0207162
Freigabenummer: DE/XIF5/1218/1498
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