Risikofaktor Leberzirrhose

Deutsche Leberstiftung, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und Robert Koch Institut weisen darauf hin, dass neben den Abstands- und Hygieneregeln auch regelmäßige Behandlungstermine für chronisch Kranke äußerst wichtig sind, damit sich die Grunderkrankung nicht verschlimmert oder gar Komplikationen übersehen werden.1,2

Gerade die Hepatische Enzephalopathie (HE) ist tückisch: sie kann den Patienten nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Alltagstauglichkeit nehmen.4,5  Corona-Regeln werden dann möglicherweise nicht befolgt und Angehörige argumentieren erfolglos gegen mangelnde Einsicht in Hygiene und Isolation.

Ursache für diese Ausfälle bei der HE ist, dass die geschädigte Leber Ammoniak und andere Giftstoffe nicht mehr filtern kann. Diese gelangen dann über den Blutkreislauf ins Gehirn, und verursachen dort Schädigungen.6

Während einer HE-Episode sinkt die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit dramatisch und kann häufig nur im Rahmen eines Klinikaufenthalts wiederhergestellt werden.4,5 Aber auch ein nicht ausreichend behandelter Wasserbauch kann schlimme Folgen haben, wie zum Beispiel eine lebensgefährliche Entzündung des Bauchfells (spontan bakterielle Peritonitis).3

Fazit: Für chronisch leberkranke Patientinnen und Patienten ist es besonders wichtig, Arzttermine wahrzunehmen und Behandlungen fortzusetzen.

Menschen mit Mundschutz Grafik

Quellen:

1 BZgA Coronavirus Information für chronisch kranke Menschen
https://www.infektionsschutz.de/fileadmin/infektionsschutz.de/Downloads/Merkblatt-chronisch-kranke-Menschen-Coronavirus.pdf (Stand: 07.05.2020).
2 Informationen und Hilfestellungen für Personen mit einem höheren Risiko
für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogruppen.html
(Stand: 13.5.2020).
3 EASL JHEP Rep. 2020 Jun; 2(3): 100113. Care of patients with liver disease
during the COVID-19 pandemic.
4 Vilstrup H et al. J Hepatol 2014; 61: 642 – 659.
5 Zhan T et al. Dtsch Ärztebl Int 2012; 109(10): 180 – 187.
6 Grüngreiff K. Thieme Refresher Innere Medizin 2014; 1: R1 ‒ R16.

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